Tief
in einer Felsschlucht erlebt der neunjährige MICHAEL BALLACK aus
SALZBURG eine fröhliche Zeit. Mit Pegasus, dem majestätischen,
geflügelten Pferd von Hercules spielt er Versteck. Plötzlich bekommt
Pegasus große Schwierigkeiten. Die Äste eines verhexten Baumes
greifen nach ihm und lassen ihn nicht mehr los! MICHAEL erinnert
sich an die Worte von OTTO, TANTE LOTTI und ONKEL FRITZ. Er weiß,
was jetzt zu tun ist. "Beruhige dich, Pegasus. Ich helfe dir da
raus!"
"Hercules! Meg!",
ruft MICHAEL und läuft hinauf zum Garten. "Schnell, kommt! Ein
mächtiger Baum hält Pegasus in der Schlucht gefangen." "Oh nein!",
seufzt Meg. "Das hört sich ganz nach dem Werk des Minotaurus an."
Hercules springt auf. "Na, dann los!" "Er ist aber ziemlich fies,
Herc", warnt Meg. "Wirst du alleine zurechtkommen?" "Führe mich zu
diesem Baum, MICHAEL!", sagt Hercules. "Wir müssen Pegasus befreien,
mag es auch noch so schwierig werden!"
Als Hercules den
erschöpften Pegasus zappelnd in den Ästen sieht, zögert er keinen
Augenblick und springt auf den Baum. Aber als Hercules Pegasus
entgegen klettert, umschlingen die Äste des Baumes auch seine Arme
und Beine. "Sieh zu, dass du da raus kommst Hercules, bevor der Baum
auch dich gefangen nimmt!" ruft MICHAEL. Im letzten Augenblick kann
sich Hercules von den magischen Ästen losreißen und zu Boden
springen. "Wju", zischt Hercules. "In einen Baumkampf, wie gerade
vorhin, war ich wohl noch nie verwickelt!" "Sehen wir zu, dass wir
Philoctetes finden", sagt MICHAEL. "Er weiß, was jetzt zu tun ist."
Armer Pegasus!
Er verliert mehr und mehr an Kraft. "Mach bloß weiter, Hercules",
ruft MICHAEL "Pegasus kann bald nicht mehr." Hercules nimmt den
Kampf gegen den magischen Baum neuerlich auf. Diesmal kann er aber
keinen Treffer landen. Seine Fausthiebe gehen durch den Baumstamm
hindurch, als wäre er Luft. "Es ist, als ringe man mit einem
Regenbogen!", meint Hercules. "Der Baum ist eine magische
Illusion!", erklärt Meg. "Was bedeutet, dass wir uns wieder in Runde
1 befinden, Herc!" Alles was Phil dazu sagen kann ist ein "Bä-ä-ä-ä"
während er durch seinen Bart streicht.
Schon bald finden sie Phil, der gerade ein Nickerchen im Schatten
eines Baumes macht. "Phil, wach auf!", ruft MICHAEL. "Was soll...?",
antwortet Phil noch halb schnarchend. "Schnell, Phil!", sagt
MICHAEL. "Wir brauchen deine Hilfe, um Pegasus vom Baum der
Finsternis zu befreien." "Deswegen weckst du mich?", knurrt Phil.
"Keine Chance." "Bitte Phil", überredet ihn Meg. "Du bist einfach
der beste Trainer der Branche", sagt MICHAEL. "Schon gut! Schon
gut!", antwortet Phil geschmeichelt.
"Aber lass mich
eines klarstellen", sagt Phil zu Hercules. "Du machst genau, was ich
sage." "Versprochen, Phil", sagt Hercules und wirft Meg einen Blick
zu. "Ich habe es auf meine Art schon versucht und es hat nicht
funktioniert!" "Ich habe eine Idee", sagt MICHAEL. "OTTO, TANTE
LOTTI und ONKEL FRITZ haben mir erzählt, dass Dummköpfe stets
habgierig und egoistisch sind. Wenn der Minotaurus der Dummkopf ist,
für den wir ihn halten, können wir ihn mit einem Trick dazu bringen
Pegasus frei zu lassen." "Lass dich nicht aufziehen, Herc", sagt
Phil. "Nur mit roher Gewalt und viel Training kann man ein Monster
wie den Minotaurus überwältigen!"
"Okay, Hercules.
Der Trick dabei ist, den Baumstamm hart genug zu treffen. Seine Äste
werden dann Pegasus freigeben ", erklärt Phil, während sich das
geplagte Pferd in den Ästen des Baumes windet. "Denkst du, du kannst
es schaffen?" Hercules konzentriert sich auf den Baum, wie auf einen
ernsthaften Gegner. Dann schlägt er blitzartig zu. Erst versetzt er
ihm eine linke Gerade, dann einen rechten Haken. Von den oberen
Ästen des Baumes fällt das Pferd auf die Äste darunter, die es
sofort wieder umklammern. "Gesehen, Herc? Das war doch einfach!",
meint Phil. MICHAEL und Meg jubeln, wie Hercules das Baumboxen
beherrscht.